Mikronährstoffe – kleine Substanzen, grosse Wirkung

  01. August 2025

In unserer gynäkologischen Praxis betrachten wir Mikronährstoffe als Bausteine für Hormonhaushalt, Fruchtbarkeit, Schwangerschaft sowie die Gesundheit von Mutter und Kind. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente unterstützen Enzyme, Hormone, das Immunsystem, den Energiestoffwechsel und die Zellfunktion. Eine ausreichende Zufuhr trägt zu Wohlbefinden und stabiler Gesundheit in jeder Lebenslage bei.

Konkrete Relevanz für die Frauengesundheit

Vitamine: Wasserlösliche (B-Vitamine, Vitamin C) und fettlösliche (A, D, E, K). Sie wirken als Cofaktoren in Stoffwechselprozessen, unterstützen die Immunabwehr und schützen Zellen. Besonders relevant sind sie vor und während der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit.

Mineralstoffe: Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Jod. Sie verbessern den Knochenstoffwechsel, regulieren den Flüssigkeitshaushalt im Körper, fördern die Blutbildung und unterstützen das Nervensystem. Eisenmangel tritt zum Beispiel während der Schwangerschaft häufig auf. Die richtige Jodzufuhr ist für die Schilddrüsenfunktion wichtig – besonders in der Schwangerschaft.

Spurenelemente: Fluor, Selen, Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän. Sie sind oft nur in geringen Mengen vorhanden, aber essenziell für Enzymprozesse, Entgiftungsfunktionen und das Hormonsystem.

Bedarf, Ernährung und individuelle Beratung

Grundregel: Eine gute Versorgung ist über eine abwechslungsreiche Ernährung möglich – allerdings gelingt das nicht allen gleichermassen.

Konkrete Empfehlungen müssen individuelle Faktoren wie Blutwerte, Zyklusphase, Schwangerschaft/Stillzeit, Perimenopause, Menopause, vegetarische/vegane Ernährung oder chronische Erkrankungen berücksichtigen.

Wichtige praktische Tipps aus unserer Praxis

  • Vielfältige Farbauswahl: Eine bunte Obst- und Gemüseauswahl liefert unterschiedliche Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.
  • Kochpraxis: Schonende Zubereitung (Dämpfen, kurze Garzeiten) hilft, wasserlösliche Vitamine zu erhalten.
  • Ungesättigte Nahrungsfette und Omega-3-Öle: Wirken entzündungshemmend und verbessern die Vitaminaufnahme.
  • Dosierung beachten: Mehr ist nicht immer besser. Ein Überschuss bestimmter Mikronährstoffe kann schädlich sein. Klären Sie Nahrungsergänzungen immer mit uns ab.

Warnzeichen und Sicherheit

Mangelanzeichen können Müdigkeit, Blässe, Infektanfälligkeit, Muskelkrämpfe oder Kälteempfinden sein. In solchen Fällen sollten Blutwerte bestimmt, eine genaue Anamnese erstellt und individuelle Empfehlungen gegeben werden.

Eine Überdosierung durch Supplements kann Übelkeit, Kopfschmerzen sowie Leber- oder Nierenschäden verursachen. Besonders Eisen, Vitamin A/D und Jod sollten nicht eigenständig in hohen Mengen eingenommen werden.

Konkretes Beispiel: PMS

Beschwerden des prämenstruellen Syndroms (PMS) – wie Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Heisshunger, Schmerzen und Spannungsgefühle in der Brust oder Gewichtszunahme – sind fast jeder Frau bekannt. Sie treten etwa 4–10 Tage vor der Menstruation auf. Ursache ist u. a. ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt.

Die Einnahme von schmerzlindernden, krampflösenden und antidepressiv wirkenden Mikronährstoffen kann das allgemeine Wohlbefinden fördern und typischen Beschwerden vorbeugen.

  • Vitamin B6 mindert depressive Verstimmungen und Schlafstörungen, wirkt positiv auf Ödeme und Brustempfindlichkeit.
  • Vitamin B1 und Magnesium tragen wahrscheinlich zur Linderung von Menstruationskrämpfen bei.
  • Frauen mit guter Eisen- und Zinkversorgung leiden seltener unter PMS.
  • Vitamin D trägt zur Besserung depressiver Verstimmungen bei.
  • Agnus castus (Mönchspfeffer) reduziert nachweislich Stimmungsschwankungen und typische PMS-Symptome (20 mg täglich) und normalisiert den Zyklus.
  • Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) verbessern menstruelle Beschwerden durch ihre schmerzlindernde Wirkung.

Hochwertige Präparate zeichnen sich durch eine hohe Konzentration an EPA und DHA, kleine leicht schluckbare Kapseln, hohe Reinheit (z. B. Epax®-Fischöl) und einen hohen Triglycerid-Anteil für bessere Bioverfügbarkeit aus. Die Kombination mit Antioxidantien wie Tocotrienolen schützt zusätzlich vor Oxidation.

Fazit

Mikronährstoffe sind essenziell für die Frauengesundheit – insbesondere rund um Menstruation, Empfängnis, Schwangerschaft und Stillzeit sowie in Perimenopause und Menopause. Eine individuelle Beurteilung in unserer gynäkologischen Praxis hilft, die Zufuhr sinnvoll zu optimieren. Nutzen Sie unser orthomolekulares Wissen als ergänzenden Baustein zu einer ausgewogenen Ernährung und klären Sie Ihren individuellen Bedarf in einem persönlichen Beratungsgespräch.

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